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1. Grundverständnis     2. Wie bekomme ich mein Pferd in den langsamen Trab (Jog)?

 

 

1. Grundverständnis

 

·        Was ist ein Pferd?

 

-          Viele Trainer oder Pferdeausbilder halten sich für Pferdeflüsterer.

-          Die Reitzszene ist überflutet von Gurus und Göttern auf dem Rücken der Pferde.

-          Wir flüstern den Pferden nicht ins Ohr, sondern wir horchen, was das Pferd uns flüstert.

-          Nicht das Pferd muss reiten lernen, sondern wir.

-          Alle Bewegungen die wir dem Pferd abverlangen wollen, kann ein normal gewachsenes Pferd.

-          Wir müssen uns so verhalten, dass wir Kommandos so ausführen, dass dies ein Pferd auch versteht und richtig umsetzen kann.

-          Fast alle Pferdebesitzer behandeln ihr Pferd nicht wie ein Pferd, sondern wie ihren Hund, ihre Puppe, Katze, ihr Kind oder Kuscheltier.

-          Nur wer ein Pferd wie ein Pferd behandelt und auch nur das erwartet, was ein Pferd kann, hat Erfolg.

 

·        Wie habe ich Erfolg mit meinem Pferd?

 

o       Als erstes durch zuschauen:
Wie setzen uns an den Rand der Koppel oder Paddok und beobachten das Verhalten der Pferde.
Das Verhalten, nicht ob das Pferd schön ist oder nett, groß oder klein, nein nur wie sich ein Pferd in der Herde verhält. Am besten beobachtet man jedes Pferd einzeln und man wird folgendes feststellen:

1.      Die Herde, die wir  kennen ist nicht von Pferden gemacht, sondern wir, der Mensch, hat die Pferde zu einer Herde gemacht. In der freien Natur stellen die Pferde die Herde zusammen. Meist ist es ein Hengst, der 3 bis 5 Stuten um sich reiht.
Auch in unserer, vom Menschen gemachten Herde, werden sich Gruppen bilden. Pro männliches Pferd 3 bis 5 Stuten.

2.      In jeder Herde gibt es ein so genanntes Alpha-Tier. Meist ist diese eine Stute und nicht ein Hengst. Die Stute entscheidet, wo die Herde hingeht, wo gegrast wird und an welchem See getrunken wird. Der Hengst sorgt sich eigentlich nur um die Sicherheit der Herde bzw., dass im kein anderer Hengst eine seiner Stuten ausspannt.

3.      Dann gib es noch das Beta-Tier. Dieses Pferd steht eigentlich immer im Streit mit dem Alpha-Tier und will die Position des Alpha-Tiers übernehmen.

4.      Einige Pferde reihen sich danach einfach nur als Mitglied der Herde ein. Diese Pferde erheben keinen Anspruch auf Alpha oder Beta Status sondern sie sind einfach nur Pferd.

5.      Das Omega Pferd hat eine wichtige Rolle in der Herde. Dieses Pferd steht ganz unten auf der Leiter. Das Omegapferd ist verantwortlich, dass sich Spannungen in der Herde abbauen, Seine Aufgabe ist es, sich von dem Rest der Herde verprügeln zu lassen.



 

o       Dann beobachten wir wie sich Pferde untereinander verhalten.

1.      Jedes Pferd braucht einen persönlichen Bereich von ca. 6m Abstand. (Das ist auch wichtig für die Größe eines Offenstalls, Paddok  und vom Round Pen.) Wenn wir z.B. zwei fremde Pferde auf eine Koppel tun, wird sich folgendes zeigen. Das Pferd, was die Alphastellung haben möchte wird sich dem anderen Pferd nähern. Kommt dieses Pferd dann  in den Persönlichkeitskreis des anderen Pferdes wird das andere Pferd weichen oder seine Stellung verteidigen. Weicht das zweite Pferd dem „Möchtegern-Alphapferd“ wird diese Spiel immer weiter gehen, bis das eine Pferd das andere zum Richtungswechsel zwingt. Jetzt hat sich ein Pferd als Alphapferd bewiesen.

 

2.      Dieses Spiel beobachtet man beim füttern, trinken oder wenn wir im Stall (Paddock) unserem, vielleicht in der Herde rangniedrigem, Pferd ein Leckerli geben und das Alpha Pferd ist in der Nähe. In solchen Situationen kann es Stress geben.

 

3.      Hat sich nach einiger Zeit eine Rangordnung unter den Pferden eingestellt, beginnt die Sticheleien unter einander. Denn wir dürfen nicht vergessen: ein normales Pferd hat Persönlichkeit es wird immer prüfen: „wie weit kann ich gehen“, „bei welchen Pferd kann ich mich durchsetzen“ oder „ welches Pferd macht einen Fehler so dass ich an das Futter kommen kann“. Dieses Verhalten werden wir auch in der Zweierherde Mensch Pferd noch besprechen.

 

o       Wie reagiert ein Pferd oder wie weist ein Pferd ein anderes zurecht ?

Pferde reagieren sofort und nicht erst nach dem sie überlegt haben, was sie jetzt wohl am besten tun sollen, wenn ein anderes Pferd es vom Futter wegdrängt. Bein Pferd ist die Reaktion Instinkt und nicht Überlegung.

 

o       Wie bilde ich mir am besten eine Meinung?                                          

Wichtig ist es, so viele Bücher wie möglich zu lesen, denn nur die Summe aller Meinungen kann uns helfen, dass uns meist unbekannte Wesen „Pferd“ kennen zu lernen. Auch die Meinung anderer sollte man sich anhören, auch wenn man voreingenommen meint, der weiß ja eh nichts. In und mit jeder Information kann man seine Meinung und Erfahrung ausbauen oder vielleicht überdenken.

 

·        Was muss ich beachten in der Zweier-Herde Mensch / Pferd?

 

o       Haben wir genau zugeschaut und von den Pferden, bzw. vom Alphapferd gelernt , dürften wir keine Probleme haben, wenn da nicht der kleine Unterschied wäre, dass wir nun mal Menschen sind und keine Pferde:

1. Wir sehen anders aus.

2. Wir reagieren anders.

3. Wir denken anders.

 

o       Doch auch, wenn es zwischen uns und unserem Pferd große Unterschiede gibt, müssen wir uns in gewisser Weise trotzdem wie ein Pferd verhalten. Und zwar wie nicht wie irgendein Pferd, sondern wie das Alphapferd. Damit wir sicher sein können, das Pferd in jeder Situation zu beherrschen, müssen wir ihm eines klar zeigen: „Ich bin der Chef und du gehorchst mir!“ Dies richtig zu stellen ist vor allem bei Pferden schwierig, die in ihrer eigentlichen Herde Alpha- oder Betapferd sind. Solche Pferde wären auch gerne in der Zweierherde Mensch/Pferd der Chef. Lassen wir dies zu, so sind gefährliche Situationen kaum zu vermeiden. Das Pferd wird beispielsweise, wenn wir beim Ausreiten sind und es in eine Situation kommt, in der es Angst hat, einfach denken: „Ich bin der Chef, ich muss mich und meinen Untergeordneten retten und weglaufen“. Wenn wir jedoch das Alphapferd sind, so wird sich unser Pferd denken: „Mein Reiter ist mein Chef, er passt auf mich auf und ich vertraue ihm“. Denn wenn wir uns unserem Pferd überordnen, baut es letztendlich Vertrauen zu uns auf und wir bestimmen, wie in einer Situation gehandelt wird.

 

o       Doch wie erreichen wir, dass wir das Alphapferd werden? Vor allem durch Disziplin. Wenn wir beim Putzen sind, verbieten wir unserem Pferd, uns an zu stupsen, oder sich an uns zu reiben. Wir verbieten ihm, zu fressen, wann es Lust hat oder nicht auf uns Rücksicht zu nehmen. Unser Pferd geht stets hinter uns, niemals vor uns. Kurz gesagt: wir vermeiden gezielt, dass unser Pferd uns wie ein anderes Pferd behandelt. Ein Pferd kann sich nicht auf jemanden verlassen, der mit ihm spielt, ihm keine klaren Regeln vorgibt. Er sieht diese Person dann als Spielgefährten, aber nicht als Chef, bzw. als Alphapferd.

 

Sind wir also diszipliniert mit unseren Pferden, so werden sie es uns danken und uns dadurch vertrauen.

 

 

2. Wie bekomme ich mein Pferd in den langsamen Trab?

 

Hier zu muss ich erst etwas im Vorfeld bemängeln.

Fast alle so genannten Reitlehrer oder Trainer beginnen nach den ersten Gehversuchen ihres neuen Reitschülers mit dem Leichttraben.
In den meisten Fällen weiß der Reitlehrer oder Trainer gar nicht für was das so genannte Leichttraben überhabt erfunden wurde.
In der Reitgeschichte wurde das Leichttraben erst im 18. Jahrhundert erwähnt.
Fast zur gleichen Zeit wurde in Europa das Leichttraben eingeführt.
Der Grund, die meisten Reiter (Militär) konnten nicht reiten. Geschweige, den Trab richtig aussitzen.
In England verwendete man das Leichttraben um die Pferde im Trab schneller zu machen.

Das Leichttraben wurde  erfunden um die Pferde noch schneller  traben zu können.

Und hier sind wir an dem Punkt angekommen, wo ich erklären möchte wie man sein Pferd in den Jog bekommt.

Wenn ich so bei einem Reitunterricht zuschaue, frage ich mich immer, was will der Reitlehrer dem Schüler eigentlich vermitteln?

Der Schüler soll Leichttraben und gleichzeitig mit dem Pferd zurechtkommen, dass er ja durch sein unfachmännisches Reiten jedes Mal aus seinen Schritt bringt und eigentlich beschleunigt.

Ein Anfänger soll das Gefühl des bewegten Pferds vermittelt bekommen und gleichzeitig muss sich das Pferd dem unrhythmischen Auf und Ab des Reiters anpassen. Das kann nicht funktionieren.

Also:

1. Grundsatz, wenn wir unser Pferd im Trab langsamer bekommen wollen, dann streichen wie das Leichttraben.
Außerdem schadet das Leichttraben dem Pferd, es wird beim Leittraben immer auf der Vorhand geritten und dass wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

2. Grundsatz, Zäumung und Sattel müssen passen.
Wie will ich von meinem Pferd verlangen, entspannt zu Traben, wenn der Sattel überall zwickt und die Zäumung weh tut.
Zur Zäumung empfehle ich eine einfache Stange, mit oder ohne Shanks (Anzüge). Ich weiß ein normales Snaffl Bit ohne Shanks mit einfacher Stange ist fast nicht zu bekommen. Daher kann man auch sogenannte
Billy Allen Offseet Dee Snaffel verwenden.
 Einfacher ist es da mit den Shank Snaffle, hier bekommt man diese auch mit einer festen Stange. Dieses Bit nennt man
"Mullen Bit" .
Auf keinen Fall gehören Correction Bits, Mechanical Hackamores, Bosals u.s.w. in den Händen von Anfängern.

 

 

Bald geht es weiter!